Every Step You Take – Kunst und Gesellschaft im Datenzeitalter

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Every Step You Take – Kunst und Gesellschaft im Datenzeitalter

Dortmunder U / SCHAUSPIEL DORTMUND
FR, 12.11.- SA, 15.11.2015

Büro medienwerk.nrwFestival

Ein Projekt des medienwerk.nrw, veranstaltet durch: Büro medienwerk.nrw, Hartware MedienKunstVerein, Schauspiel Dortmund, Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität, Kino im U e.V., Heimatdesign, Fraunhofer UMSICHT

Die zweite internationale Konferenz des medienwerk.nrw beschäftigte sich unter dem Titel Every Step You Take – Kunst und Gesellschaft im Datenzeitalter mit den Utopien und Dystopien, die sich mit neuen Technologien der automatisierten Sammlung, Speicherung und Auswertung enormer Datenmengen verknüpfen. In zahlreichen feuilletonistischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Positionen artikulierte sich zu dieser Zeit ein Unbehagen gegenüber aktuellen Entwicklungen unserer digitalen und vernetzten medialen Realität. Die öffentlichen Debatten um „Big Data“, Überwachung, Transparenz und Datenschutz, aber auch das individuelle Nutzerverhalten im sozialen Netz sind von einer tiefgreifenden Ambivalenz geprägt: die Versprechen und Verlockungen des technologischen Fortschritts – Sicherheit, Berechenbarkeit, Optimierung, Komfort – gehen mit gesellschaftlichen wie privaten Konsequenzen einher, die in ihrer Komplexität oft unüberschaubar und abstrakt bleiben.
 
Die Konferenz Every Step You Take stellte Positionen aus Medienkunst, Medientheorie und digitaler Kultur vor, die auf diese aktuellen technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen reagieren. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie aktuelle künstlerische Strategien unsichtbare (immaterielle) und hochkomplexe Prozesse sichtbar machen, den gegenwärtigen technologischen Wandel beschreiben und seine Konsequenzen begreifbar machen. Ein zweiter Schwerpunkt lag auf den gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Ideen, die sich in die Funktionsweisen der neuen Medien eingeschrieben haben: Wie reproduzieren sich diese Ideen und Logiken in der alltäglichen Nutzung? Und welche Spielräume bleiben für eine kritische Auseinandersetzung und Emanzipation im digitalen Raum?
 
Das Programm umfasste neben Vorträgen, Panels und Künstlergesprächen ein Konzert mit den KünstlerInnen Holly Herndon (Musik) und Mat Dryhurst (Visuals), ein von Florian Wüst kuratiertes Filmprogramm, eine Aufführung des Live-Films Minority Report (R: Klaus Gehre), eine Lesung mit dem Schriftsteller Leif Randt (Roman Planet Magnon) und Workshops in Kooperation mit Fraunhofer UMSICHT und dem Dortmunder U. Der HMKV zeigte ab Beginn der Konferenz die Gruppenausstellung (Artificial Intelligence) Digitale Demenz im Dortmunder U, kuratiert von Thibaut de Ruyter.
 
Mit Beiträgen von: Inke Arns, Kim Asendorf, Dirk Baecker, Alain Bieber, Mercedes Bunz, Niels van Doorn, Cécile B. Evans, Paul Feigelfeld, Matthew Fuller, Gemma Galdon Clavell, Louis Henderson, Holly Herndon, Felix Hüttemann, Alexander Kerlin, Ignas Krunglevičius, Constanze Kurz, Brigitta Kuster, Koen Leurs, Boaz Levin, Joanne McNeil, Jennifer Lyn Morone, Luciana Parisi, Peng! Collective, Maral Pourkazemi, Leif Randt, Hans Ulrich Reck, Manfred Schneider, Nishant Shah, Christian Sievers, Christoph Wachter & Mathias Jud, Jennifer Whitson, Pinar Yoldas u.a.
 
Filmprogramm mit Beiträgen von: Nadav Assor, Jürgen Brügger & Jörg Haaßengier, Bureau of Inverse Technology, Emma Charles, Hellmuth Costard & Jürgen Ebert, Norman Cowie, Stéphane Degoutin & Gwenola Wagon, Omer Fast, Harun Farocki, Walter Koch, Steffen Köhn, Jen Liu, Christian Niccoli, Ridley Scott
 
Filmprogramm kuratiert von Florian Wüst
Konzept & Programmleitung: Fabian Saavedra-Lara
Konzept & Programm: Judith Funke
Projektmanagement: Annette Bohn


Gefördert durch:
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
Bundeszentrale für politische Bildung
Kulturbüro Stadt Dortmund