LOUIS BETONG & BALZ ISLER: INTERVENTIONEN ZUR COVIDITÄT

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LOUIS BETONG & BALZ ISLER: INTERVENTIONEN ZUR COVIDITÄT

onLINEBeitrag
MO, 08.06. – SO, 31.08.2020

Büro medienwerk.nrwWebresidency

Im Rahmen einer Web Residency arbeiteten die Performance- und Medienkünstler Louis Betong & Balz Isler auf der Website des Netzwerks für Medienkunst und digitale Kultur

Ursprünglich war die Verabredung zwischen den Künstlern und dem Büro medienwerk.nrw, mehrere Beiträge für das Festival Meta Marathon 2020 des NRW-Forum Düsseldorf unter dem Jahresmotto „Cyborgs“ zu konzipieren und vor Ort in einer Zeitspanne von 42 Stunden umzusetzen. Doch es kam – wie allseits bekannt – alles ganz anders. Die Lage um den Ausbruch des Coronavirus hatte auch für den Kulturbereich schwerwiegende Konsequenzen, die in einer Absage aller Veranstaltungen im physischen Raum bis mindestens Sommer 2020 mündeten. Für Akteur*innen und viele Institutionen aller Sparten stellten sich Fragen nach Existenzsicherung sowie neuen Formen künstlerischer Produktion, Präsentation und des Austauschs mit der Öffentlichkeit in Zeiten des „social distancing“ – jenseits des rein Dokumentarischen. Die damalige Situation war auch eine Zeit des Experimentierens mit den Möglichkeiten und Grenzen des Digitalen sowie grundsätzlicher politischer Debatten – u.a. über die Welt nach der Krise, „Systemrelevanz“, Solidarität und die Bedeutung von Kunst und Kultur für eine offene Gesellschaft.

Die im digitalen Raum der Website des medienwerk.nrw in episodisch stattfindenden Interventionen von Louis Betong & Balz Isler waren Versuche des künstlerischen Nachdenkens die neue Realitäten, Sprech- und Denkweisen, Alltags- und Medienwelten, Anpassungen und Einschränkungen, die durch die Coronakrise hervorgebracht worden sind und Menschen weltweit in einem Zustand des Wartens, der Hoffnung, der Spekulation und Unsicherheit zusammenführten. Isler & Betong nennen diesen Zustand „Covidität“. Als selbsternannte „Coviditätsresidenten“ nisteten sich die Beiden auf der Website des medienwerk.nrw ein und spielten mit den künstlerischen Möglichkeiten des Mediums. Als Ausgangsmaterial dienten Reflexionen zur Lage, individuelle Erfahrungen von An- und Abwesenheiten an nun geschlossenen Orten sowie Fragestellungen aus früheren Veranstaltungen des medienwerk.nrw zum Themenfeld „Körper und Technologie“. 

Zu erleben waren die Arbeiten im Zeitraum 08.06.–31.08.2020 auf der Website des medienwerk.nrw

Über Louis Betong & Balz Isler:
Die Beiden sind Performer, Künstler und öffentliche Denker im Alt- und Neuraum. Sie studierten an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und arbeiten mit zeitbezogenen Medien. Sie leben gemeinsam in Europa. Isler & Betong bewegen sich in den Kompositionen des Klangs und Raums und in Installationen und Performances. In ihnen beschäftigen sie sich mit Kommunikation, Präsentationsmethodik und der heutigen Clip- und Dokumentarkultur. Sie sammeln, überlagern, ordnen neu um und versuchen, mittels unterschiedlicher Medien und räumlicher Ebenen neue Zusammenhänge zu knüpfen, sie in die „Echtzeit“ zu übersetzten (Paul Virilio), um gegebenenfalls auf neue Bewegungen zu schließen.

Das Büro medienwerk.nrw und die Web-Residency wurden gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Träger des Büros: Hartware MedienKunstVerein, Dortmund.