Screening und Werkstattgespräch: BALLADE – Céline Berger

Meta Marathon 2019

Screening und Werkstattgespräch: BALLADE – Céline Berger

Temporary Gallery
Do, 7.06.2018, 19:00 Uhr

Büro medienwerk.nrwScreening

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Eine Projektleiterin, ein Personalchef und ein Geschäftsführer wandern durch eine karge Landschaft und unterhalten sich über die Zwänge und Ängste des Berufsalltags und ihre Sehnsüchte nach einem anderen, besseren Leben. Das Drehbuch zu Céline Bergers Kurzfilm „Ballade“ basiert auf Mitschnitten von Coaching-Gesprächen an deutschen Business Schulen und thematisiert den Umgang mit Unternehmensstrategien, Management-Rhetorik und der potentiellen Nutzung von Arbeitskräften als Human-Resource (Humankapital).

Céline Berger, geboren 1973 in Saint Martin d’Heres, Frankreich, ist Künstlerin und lebt in Köln und Rotterdam. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit der Sprach- und Bildwelt heutiger Arbeits- und Unternehmensstrukturen. Vor ihrem Kunststudium an der KHM Kunsthochschule für Medien in Köln und der Rijksakademie in Amsterdam absolvierte sie ein Studium der Physik und Materialwissenschaften und arbeitete als Ingenieurin für Halbleiterhersteller. Berger ist Preisträgerin des NRW Stipendiums für Medienkünstlerinnen (2015).

Emmanuel Mir, geboren 1972 in Toulon, Frankreich, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf, Kunstgeschichte an der Universität Düsseldorf und promovierte über die Funktion von Kunst in privatwirtschaftlichen Unternehmen. Seit 2017 ist er Projektleiter des LaB K Landesbüro für Bildende Kunst NRW.

Weitere Informationen zur Veranstaltung

Das Büro medienwerk.nrw wurde vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Träger des Büro ist der Hartware MedienKunstVerein, Dortmund.

Kurzfilmprogramm „Working Life“

The Working Life – Still

Kurzfilmprogramm „Working Life“

KINO IM DORTMUNDER U, EBENE 0
SA, 24.03.2018, 20:00 UHR

Büro medienwerk.nrwScreening

Ein professioneller Hypnotiseur führt uns das Labyrinth unseres Arbeitslebens vor. Drei Wanderer bewegen sich in langen Coaching-Gesprächen durch eine karge Landschaft. Ehemalige Arbeiter der Moskoviter Papierfabrik „Oktober“ reflektieren über die verlorene Arbeit und ihre heutige Situation. Drei sehr unterschiedliche Situationen, drei künstlerische Kurzfilme.

Entlang dieser Stationen luden das Büro medienwerk.nrw und die Künstlerin Céline Berger auf eine vielschichtige und ungewöhnliche Reise in unser Berufsleben ein. Die Veranstaltung präsentierte dabei mit „Ballade“ einen Film, der im Rahmen des Stipendium des Landes NRW für Medienkünstlerinnen (betreut vom Büro medienwerk.nrw) entstanden ist.

The Working Life, 9:50 min, Superflex, 2013
Ballade, 23:00 min, Céline Berger, 2017 (Premiere)
Recitando, 33:00 min, Romana Schmalisch & Robert Schlicht, 2010

Ausführliche Informationen zu den Filmen und Künstler*innen:

FILM 1: The Working Life, SUPERFLEX

„The Working Life“, HD, 9:50 min, 2013, English

The Working Life ist ein 9:50 Minuten langer Film, der sich dem Berufsleben aus einer therapeutischen Perspektiven widmet. Wie soll man sich als „gute*r Bürger*in“ verhalten, wenn die zentrale Forderung einer Wirtschaft in der Krise die individuelle Bereitschaft zu arbeiten zu sein scheint und gleichzeitig in der strukturellen Notwendigkeit eines gewissen Prozentsatzes an Arbeitslosigkeit besteht, um die Löhne niedrig zu halten? Ein Hypnotiseur führt uns durch das Labyrinth des Arbeitslebens – auf der Suche nach Linderung oder vielleicht sogar nach einem Ausweg, falls es einen gibt.

SUPERFLEX wurde 1993 von Jakob Fenger,  Bjørnstjerne Christiansen und Rasmus Nielsen gegründet. Mithilfe einer vielseitigen und komplexen Herangehensweise hinterfragen SUPERFLEX die Rolle des Künstlers in der heutigen Gesellschaft und erforschen die Natur von Globalisierung- und Machtstrukturen. Ihre Kunstwerke voller Witz und subversivem Humor widmen sich ernsten sozialen und kulturellen Anliegen. SUPERFLEX beschreiben ihre Arbeiten als Werkezuge, um damit auf zahlreiche mögliche Anwendungsbereiche für ihre Kunst hinzuweisen.

FILM 2: Ballade, Céline Berger
„Ballade“, 2K, 23 min, 2017, sync. English

Basierend auf realen Coachingsgesprächen untersucht Ballade die Rhetorik und die narrativen Strategien des Business-Coachings.

Eine karge Landschaft. Der Wind bläst. Drei Menschen, versunken in aufeinander folgende Coachingsgespräche, beschreiben spezifische Ereignisse aus ihrem beruflichen Leben als Projektleiterin, Personalchef, Geschäftsführer. Banale Worte des Bedauerns, Befürchtungen, Träume einer leichteren Zukunft hallen in der minimalen Landschaft eigentümlich nach.

Céline Berger entwickelt seit 2009 künstlerische Arbeiten, die unser berufliches Leben, seine Sprache, seine Routinen und Rituale untersuchen. Nach einem Studium der Physik und Materialwissenschaften arbeitete sie bis 2008 als Projektingenieurin in verschiedenen Großunternehmen. Bergers Tätigkeit ist ein Versuch, den Dialog, der mit ihren damaligen Arbeitskolleg*innen entstand, künstlerisch fortzusetzen – auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, unser täglichen Berufsleben zu hinterfragen, jenseits von Vereinfachungen, Ironie oder Fatalismus.

FILM 3: Recitando, Romana Schmalisch & Robert Schlicht
„Recitando“, HD, 33 min, 2010, Russisch mit engl. UT

Recitando dokumentiert die Begegnung zwischen Arbeiter*innen einer Moskauer Fabrik und zwei Filmemacher*innen aus dem Ausland. Der filmische Produktionsprozess wird dabei erst durch den Stillstand der Maschinen ermöglicht. Denn was zunächst wie Arbeit aussieht, entpuppt sich bald als Theater, als Simulation. Die 1924 erbaute Fabrik „Oktober“ (ehemals „Roter Oktober“) war eine der größten Papierfabriken Moskaus. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden Teile des Komplexes in einen Kunstraum umgewandelt.

Romana Schmalisch (*Berlin) und Robert Schlicht (*Berlin) arbeiten seit 2004 gemeinsam an Projekten, die sich an der Schnittstelle von Film und Theorie bewegen. Ihr Hauptaugenmerk lag in den letzten Jahren auf dem Thema Arbeit, so etwa in der Performancereihe The Choreography of Labour (2013–15), dem Theaterstück All the best from Labour Power Plant (2017), dem Kurzfilm Top/Down (2017) sowie dem Langfilm Labour Power Plant (in Postproduktion).

Alle Filme in englischer Sprache

Anschließend Künstler*innengespräch. Romana Schmalisch, Robert Schlicht und Céline Berger waren anwesend.

Organisiert vom Büro medienwerk.nrw & Kino im U e.V.

Das Büro medienwerk.nrw und die Veranstaltung wurden gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.  Träger des Büros: Hartware MedienKunstVerein, Dortmund

Afro-Tech – Filme über Technolgie und Science Fiction

Ausstellungsansicht „Afro-Tech
DREXCIYA – Detroit Techno, Aquanauten und die Politik des Dancefloors
Ausstellungsansicht „Afro-Tech
DREXCIYA – Detroit Techno, Aquanauten und die Politik des Dancefloors
2018_AFRO_Fest_Tag_3_Uniongewerbehof_Foto_Anneke_Dunkhase_23_web
Panel Afro Fest
Workshop „Afro-Tech

Afro-Tech – Filme über Technolgie und Science Fiction

DORTMUNDER U
FR, 23.07.2017, 20:00 UHR

Büro medienwerk.nrwScreening

Eine Veranstaltung des Büro medienwerk.nrw, Africa Positive e.V., Hartware MedienKunstVerein, Interkultur Ruhr und Regionalverband Ruhr (RVR)

Ein Raumfahrtprogramm in Sambia, Spekulationen über die Zukunft Sansibars, ein kleiner Junge träumt im Burkina Faso der 1980er Jahre von Superhelden, und eine Reise zur utopischen Insel Drexciya.

Am 23. Juni 2017 war das Medienkunstprojekt Afro-Tech Fest beim Afro-Ruhr Festival 2017 zu Gast (Veranstalter: Africa Positive e.V.) und lud dazu ein, an einem Kinoabend mit vier Kurzfilmen einen ersten Einblick in die Themen zu bekommen, die Ende Oktober im Rahmen einer internationalen Ausstellung und Festivalwoche in Dortmund vertieft und diskutiert wurden (Eröffnung Afro-Tech Fest: 20.10.2017). 

Im Zentrum des Filmprogramms im Juni standen Erzählungen über die Zukunft aus vielfältigen afrikanischen Perspektiven. Ihnen gemeinsam ist ein eigenständiger Blick auf Technologie und auf diverse Mythen der Populärkultur, der herrschende Deutungshoheiten herausfordert. Der Film wird als Medium begriffen, in dem eigene Utopien und Dystopien entworfen werden können. 

Die Filmemacher*innen, deren Arbeiten gezeigt wurden, setzen so unterschiedliche wie kreative Gestaltungsmöglichkeiten ein, um diese Imaginationsräume zu schaffen: Die Regisseurin Frances Bodomo z.B. fügt in ihrem Film kurzerhand einen dritten Akteur in die bekannte Geschichte des Wettlaufs zum Mond in den 1960er Jahren hinzu – eine Dorfgemeinschaft in Sambia, die eine eigene Rakete baut. Simon Rittmeier hingegen erzählt von einer Zukunft, in der sich die gegenwärtige „Flüchtlingskrise“ in ihr Gegenteil verkehrt hat: In seinem Film sind es Menschen aus Europa, die sich auf die lebensgefährliche Reise über das Mittelmeer begeben, um in den Ländern Afrikas Zuflucht zu suchen – und manchmal auf einer sagenumwobenen Insel landen, deren Bewohner*innen über unbekannte, fortschrittliche Technologien verfügen.

Alternative Geschichtsschreibung trifft auf Spekulation. Science-Fiction-Erzählungen aus dem „globalen Norden“ treffen auf viel ältere Mythen und Legenden in verschiedenen Regionen Afrikas, stets ausgehend von den sehr realen sozialen und politischen Situationen der Gegenwart.

Der von Alex Moussa Sawadogo (Afrikamera/Berlin) kuratierte Abend ermöglicht einen Einblick in aktuelles Filmschaffen in verschiedenen Ländern Afrikas und will neugierig machen auf die zahlreichen Veranstaltungen und die Ausstellung im Rahmen des Afro-Tech Fests, die später im Jahr von den Kooperationspartnern Hartware MedienKunstVerein (HMKV), Interkultur Ruhr, Africa Positive e.V. und medienwerk.nrw in Dortmund präsentiert wurden. 

Das Programm: 

*1*
Afronauts

Afronauts erzählt eine alternative Geschichte des Wettlaufs zum Mond, basierend auf wahren Begebenheiten. Es ist die Nacht des 16. Juli 1969, die USA bereiten den Abschuss der Apollo 11 vor. Zeitgleich baut im mittlerweile unabhängigen Sambia eine erfinderische Gruppe von Dorfbewohner*innen eine Rakete, um ebenfalls in den „Wettlauf ins All“ einzutreten. Als der Starttermin näher rückt, muss ihre Astronautin – die 17-jährige Matha Mwambwa – entscheiden, ob sie ihr Leben geben will, um die Mythen ihrer Familie aufrechtzuerhalten …

Ghana/USA  2014, 14 Min. engl. OF

Regie: Frances Bodomo

Die ghanaische Filmemacherin Frances Bodomo studierte Film an der Columbia University und an der Tisch School of the Arts der NYU. Ihr erster Kurzfilm „Boneshaker“  (mit Oscar-nominee Quvenzhané Wallis) lief bei mehr als 20 Festivals. „Afronauts“ feierte seine Weltpremiere beim Sundance Festival 2014.  

*2*
Twaaga 

Burkina Faso ist 1985 ein Land im Umbruch. Manu, der eine Leidenschaft für Comics hegt, und sein großer Bruder Albert wachsen in einer Zeit auf, in der Unmögliches machbar scheint. Als Albert eines Tages beschließt, ein magisches Ritual zu durchlaufen, das ihn unsichtbar machen soll, realisiert Manu, dass es echte Kräfte gibt, die es mit denen seiner Superhelden aufnehmen können.

Burkina Faso/Frankreich 2013, 31 Min. / Original mit englischen UT

Regie: Cédric Ido

Der Burkinabè Cédric Ido arbeitet als Drehbuchautor, Regisseur, Schauspieler, Musiker und Zeichner. 2008 war er als Darsteller in Spike Lees Film „Miracle at St. Anna“ zu sehen. Als Regisseur zeichnet er u.a. für die Fernsehdokumentation „Un ‘Stains‘ de musique“ (2009) und den Kurzfilm „Hasaki Ya Suda“ (2011) verantwortlich.

*3*
Jonah

Mbwana und sein bester Freund Juma sind zwei junge Männer aus Sansibar mit großen Träumen. Diese scheinen sich zu erfüllen, als sie einen riesigen Fisch beim Sprung aus dem Wasser fotografieren und ihre kleine Stadt zum touristischen Hotspot wird. Doch die sensationelle Entdeckung stellt nicht nur die Beziehung der beiden Freunde auf die Probe, sie verändert auch ihre ehemals verschlafene Heimatstadt.

Tansania/Großbritannien 2013, 17 Min. / englische OF

Regie: Kibwe Tavares

Der britische Sundance-Gewinner Kibwe Tavares realisierte seinen preisgekrönten Film „Robots of Brixton“, während er sein Architektur-Studium absolvierte. Zusammen mit Jonathan Gales und Paul Nicholls gründete er die Produktionsfirma Factory Fifteen, mit der er auch die Spezialeffekte für „Jonah“ kreierte. Er verbindet sein Wissen im Bereich der Architektur mit Storytelling und Animation zur Kreation futuristisch animierter 3D live-action Filme. 

*4*
Drexciya

Simon Rittmeiers Kurzfilm ist inspiriert vom afrofuturistischen Mythos des Ortes „Drexciya“ – einem „schwarzen Atlantis“. Europa ist längst untergegangen. Ein junger Schlepper versucht, europäische Flüchtlinge – in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Afrika – in Booten über das Mittelmeer zu bringen. Eines Tages sinkt sein Boot, und er strandet als einziger Überlebender an der afrikanischen Küste. Allein macht er sich auf den Weg in die nächste Großstadt – Drexciya.

Deutschland/Burkina Faso 2012, 27 Min. / englische OF

Regie: Simon Rittmeier

Der Filmemacher Simon Rittmeier studierte Bildende Kunst und Film an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und an der Kunsthochschule für Medien Köln. Oft nutzt er Archivbilder, um die Macht und den politischen Einfluss des Bewegbilds zu erforschen. Seine Filme, zugleich experimentell und essayistisch, befragen soziale Konventionen und klassische Erzählungen über Geschichte.

Die Filme sind englisch untertitelt oder in englischer Sprache. Einführung durch Alex Moussa Sawadogo in deutscher Sprache. Handouts mit deutschsprachigen Kurzbeschreibungen der Filme werden am Abend zur Verfügung gestellt.

Das gesamte Filmprogramm des Afro-Ruhr Festivals fand am 22. und 23.6.2017 im Kino im U (Dortmund) statt. Konzerte, Parties, Vorträge und Gespräche des Afro-Ruhr Festivals waren vom 30.6–2.7.2017 im Dietrich-Keuning-Haus (Dortmund) zu erleben (http://afroruhr.africa-positive.de).

Filmprogramm Afro-Tech kuratiert von: Alex Moussa Sawadogo

Veranstalter Filmprogramm: Büro medienwerk.nrw (Träger des Büros: Hartware MedienKunstVerein)
Partner Filmprogramm: Afrikamera – Aktuelles Kino aus Afrika, Kino im U, Africa Positive e.V.

Kooperationspartner Afro-Tech Fest: Hartware MedienKunstVerein, Interkultur Ruhr, ein Projekt des Regionalverbandes Ruhr (RVR), Africa Positive e.V., Büro medienwerk.nrw

Die Ausstellung wurde gefördert:

im Fonds TURN der Kulturstiftung des Bundes
vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW

Die Projektwoche wurde gefördert:

durch die Bundeszentrale für politische Bildung
vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
vom Kulturbüro Stadt Dortmund

Hauptförderer HMKV:

Dortmunder U