Jana Kerima Stolzer

feuersamalanderfinal_querformat
still end tittle00111929
001 – AniSchulzeTheConventOfPleasure_Installation_Moltkerei Werkstatt_Köln
010 – AniSchulzeTheConventOfPleasure-2

Jana Kerima Stolzer

1989, Kandel
STIPENDIUM 2025

Büro medienwerk.nrwFörderung

Das Stipendium des Landes Nordrhein-Westfalen für Medienkünstlerinnen 2025 geht an Jana Kerima Stolzer.

Mitglieder der dreiköpfigen Jury waren Arjon Dunnewind, Sarah Reimann und Vanina Saracino. Die Jury hat die Stipendiatin aus 125 Bewerbungen ausgewählt.

Begründung der Jury
Jana Kerima Stolzer arbeitet an der Schnittstelle von Medienkunst, Ökologie und Technologie. In ihrer künstlerischen Praxis verwebt sie Video, Sound, Text und digitale Technologien, um dichte, spekulative Erzählungen zu schaffen, die eine mehr-als-menschliche Perspektive auf unsere gegenwärtige Welt eröffnen.
Ihre Arbeit (meistens in Kollaboration mit Lex Rütten) zeichnet sich durch interdisziplinäre Forschung, einen ausgeprägten Sinn für wissenschaftlich fundierte Erzählungen und den Einsatz modernster visueller Technologien wie 3D-Scanning und KI-basierte Sprachsynthese aus.

In ihrem vorgeschlagenen Projekt HyperAccu (Arbeitstitel) erforscht Jana Kerima Stolzer die spekulative Erzählung eines Hyperakkumulators – einer Pflanze, die in der Lage ist, Schwermetalle aus kontaminiertem Boden zu extrahieren. Der Nickelbaum wird zum Protagonisten einer multiperspektivischen Story, die von postindustriellen Brachen in Nordrhein-Westfalen bis zu den extraktivistischen Realitäten in Indonesien reicht und die globalen Verstrickungen der so genannten „grünen“ Mobilitätswende nachzeichnet.
Ausgehend von wissenschaftlichen Fakten und historischen Bezügen entfaltet Stolzer eine Erzählung, in der ökologische, ökonomische und politische Dimensionen eng miteinander verwoben sind.

Die geplante Videoinstallation verschmilzt dokumentarisches Filmmaterial, 3D-Scans von ausgebeuteten Landschaften und fiktionale Elemente zu einem spekulativen Ökokosmos. Sie setzt sich nicht nur kritisch mit der komplexen Beziehung zwischen Mensch und Umwelt auseinander, sondern gestaltet sie auch durch alternative Erzählungen neu.
Mit besonderem Interesse an der Rolle von Pflanzen als Akteure innerhalb extraktiver Machtstrukturen wirft Stolzer auch Fragen zu möglichen Allianzen in einer post-anthropozentrischen Welt auf.
Die Jury war besonders beeindruckt von der inhaltlichen Tiefe, der forschungsbasierten Methodik sowie der ästhetischen Qualität und Präzision, mit der Jana Kerima Stolzer dieses vielschichtige Thema behandelt.


Wir freuen uns, mit dem Stipendium für Medienkünstlerinnen des Landes NRW ein wichtiges und aktuelles Projekt wie HyperAccu (Arbeitstitel) zu unterstützen, das überzeugend die Zukünfte des Zusammenlebens von Technik, Natur und Fiktion auslotet.


Jana Kerima Stolzer (*1989) ist freischaffende Medienkünstlerin und lebt aktuell in Dortmund. Ihr Studium der Fotografie an der Folkwang Universität Essen schloss sie 2015 mit dem Bachelor ab, um danach an der Kunstakademie Münster bei Aernout Mik als Meisterschülerin 2017 zu absolvieren. Seit 2016 arbeitet sie gemeinsam im Duo mit Lex Rütten. Nachdem sie als kuratorische Assistenz für Britta Peters tätig war, erhielt sie 2020 ein Fellowship an der Akademie für Theater und Digitalität. 2023 eröffnete sie im Duo ihre erste institutionelle Einzelausstellung im HMKV Dortmund.
Mehr Infos zu Jana Kerima Stolzer

(c) Portrait: Lex Rütten

(c) Slide 1: Jana Kerima Stolzer & Lex Rütten; Pattern aus der Installation PONOR, 2025

(c) Slide 2: Jana Kerima Stolzer & Lex Rütten; Neophyte – an industrial opera of plants and pioneers
video installation, 2023

(c) Slide 3: Jana Kerima Stolzer & Lex Rütten; algae fern, Azolla

(c) Slide 4: Jana Kerima Stolzer & Lex Rütten; VR-installation and 3d environment screenshots, Episode 03