REVISITED: RESERVATE DER SEHNSUCHT #essay

Ausstellungsansicht „Afro-Tech
Ausstellungsansicht „Afro-Tech

Daniel G. Andújar, Wilhelm/Manfred Beutel’s Photo Collection, 1998

REVISITED: RESERVATE DER SEHNSUCHT #essay

MomenteEssay

Vorgehensweisen (rund um das Dortmunder U)
von Daniel García Andújar, 2021

Die Beziehung zu unserem Umfeld bestimmt und beeinflusst unsere Aktivitäten, doch dieses Konzept verändert sich je nach Epoche und je nachdem, wie man es kulturell interpretiert. Kunst ist – wie jeder andere kulturelle Prozess – im Grunde ein Prozess der Übertragung, des Transfers, des kontinuierlichen, permanenten und notwendigen Dialogs, ist weder getrennt von nützlichen Dingen noch von symbolischer Bedeutung. Unsere Werkzeugkästen, Werkstätten oder Studios haben im Laufe der Geschichte permanent neue Werkzeuge, Techniken, Sprachen und Dispositive integriert, die dennoch alle Antworten auf wiederkehrende Fragen zu geben versuchen. Fragen, die alle auf eine einzige Position verweisen – die der Suche nach der künstlerischen Autonomie in einem Produktionskontext, in dem das Werk nach einem Raum des Widerstands gegen eine kontrollierte Welt sucht, wobei die Realitätsauffassung der Künstler*innen klar zu Tage tritt. Für meine künstlerische Arbeit war und ist es entscheidend, Mechanismen zu erkennen und zu analysieren, die Prozesse beeinflussen und hervorbringen, mittels derer wir unsere Umwelt wahrnehmen, und unsere Realität zu begreifen. Nach Dortmund kam ich das erste Mal im Oktober 1996 im Rahmen einer europäischen Künstler*innen-Residency für sechs Monate. Es war ein Moment, in dem sich dem künstlerischen Experimentieren aus meiner Sicht unterschiedlichste Wege und Analysemöglichkeiten eröffneten. In dieser Zeit orientierte ich mich in meiner Praxis am Projektbegriff, ohne mich einem bestimmten Format anzupassen und mich erdrückenden Fristen oder exklusiven Kunstkontexten zu unterwerfen. Ich arbeitete mit unterschiedlichen Medien und Ressourcen: Installationen und interaktiven Formaten, Fotografien und Videos, Plakaten und Flyern, Postkarten und Stickern, der Institution als solcher und dem öffentlichen Raum, also neuen und alten Werkzeugen von Künstler*innen. In meiner künstlerischen Praxis behandelte ich damals das soziale und mediale Umfeld anhand von Projekten über die Fremdenfeindlichkeit und den tiefsitzenden Rassismus, die Symbiose und den Filz zwischen wirtschaftlicher Macht und pompöser Hochkultur, das Niedertrampeln von Freiheitsrechten im Namen von Gesetz und technischer Ordnung (We are watching – Wir beobachten!) oder das Gedächtnis und das urbane Unbewusste (in den Arbeiten aus meiner Zeit als Stipendiat am Künstlerhaus Dortmund, 1996-97). Projekte, die oft in neue Interventionen münden und mit sarkastischen Attacken gegen die Technikgläubigkeit einhergehen.

»Die frühere Schwerindustrie in der Stadt und im gesamten Ruhrgebiet, dem früheren industriellen Herzen Deutschlands, war schon größtenteils abgewrackt; die Wirtschaft begann einen strukturellen Wandlungsprozess, der hauptsächlich in Richtung des Technologie- und Dienstleistungssektors ging. An die Stelle der industriellen Revolution trat die Informationsrevolution.«

Diese ersten sechs Monate recherchierte und arbeitete ich an spezifisch für öffentliche Orte konzipierten Projekten, die ich im Allgemeinen Wir beobachten! betitelte. Die frühere Schwerindustrie in der Stadt und im gesamten Ruhrgebiet, dem früheren industriellen Herzen Deutschlands, war schon größtenteils abgewrackt; die Wirtschaft begann einen strukturellen Wandlungsprozess, der hauptsächlich in Richtung des Technologie- und Dienstleistungssektors ging. An die Stelle der industriellen Revolution trat die Informationsrevolution. Das Dortmund Project war in Bezug auf strategische Planung auf überkommunaler Ebene ein Pionierprojekt in Deutschland. Es war einer der größten strukturellen Umbrüche Europas im Gange, der das fast ausschließlich schwerindustrielle Ruhrgebiet in eine Forschungs- und Dienstleistungsregion verwandelte. Dortmund, die Herzkammer der SPD, stand früher für Kohlebergwerke, Stahlindustrie und eine selbstbewusste Arbeiterschaft. Eine Agglomeration von Branchen, die hauptsächlich auf den Bergbau und die damit verbundenen Aktivitäten sowie auf die für die Arbeitskräfte erforderlichen immensen Mengen an Wohnraum ausgerichtet waren. Das Wachstum verlief planlos, sodass mit dem Beginn der industriellen Krise die typischen Probleme solcher Gebiete zu Tage traten, wie etwa schwach entwickelte Bildungs- und Kulturinfrastruktur, prekäre urbanistische und soziale Strukturen, Arbeitslosigkeit und soziale Spannungen. Die Schwerindustrie hatte große Umweltschäden in der Region verursacht und der permanente Kontakt mit Kohlestaub und Schwefelgasen Gesundheit und Leben der Arbeiter*innen geschädigt. Auch war die Region stark von den beiden Weltkriegen betroffen und musste schwer dafür büßen, dass sie ganz Deutschland mit Waffen beliefert hatte.

»Die Stadt, die Region, das Land, Europa, ja die ganze Welt machten einen drastischen Wandlungsprozess durch.«

Die Stadt, die Region, das Land, Europa, ja die ganze Welt machten einen drastischen Wandlungsprozess durch. Damals, 1996, kam das Schaf Dolly, das erste geklonte Tier, zur Welt. In der Schweiz verkündeten Wissenschaftler*innen am CERN, dass sie neun Wasserstoff-Antiatome hergestellt hatten – ein erster Durchbruch in der Darstellung von Antimaterie. Zum ersten Mal wurde der Begriff der New Economy öffentlich benutzt – im Magazin BusinessWeek in einem „The Triumph of the New Economy“ betitelten Artikel von Michael J. Mandel. Das Internet nahm gewaltig an Fahrt auf, obwohl es erst 100.000 Websites gab – zum Vergleich: 2021 gibt es 1.218.423.991 (2017 waren es sogar 1.800.047.111). Der Dot.com-Hype schwoll bereits zur Blase an. Der Supercomputer Deep Blue von IBM besiegte erstmals den Russen Garri Kasparow in einer Schachpartie. Google.com existierte natürlich noch nicht; das 1994 gestartete Webcrawler war die erste Internet-Suchmaschine, die Volltextsuche bot. Yahoo (bis 1994 noch unter dem Namen „Jerry’s Guide to the World Wide Web“) war dabei, sich zu einem der wichtigsten Webportale zu entwickeln. PC-User*innen begannen gerade, von einer Bildschirmauflösung von 640×480 auf 800×600 umzusteigen. Netscape Navigator war der mit Abstand führende Webbrowser (zuerst unter dem Namen Mosaic Communications Corporation und später als Firefox/Mozilla). Der indische Informatiker Sabeer Bhatia startete Hotmail.com, den ersten Gratis-E-Mail-Provider. Die neuen Kommunikations- und Informationstechnologien wie das Internet zogen still und leise in den Privatbereich ein und richteten sich dort häuslich ein. Die meisten User*innen nutzten Einwahl-Internetverbindungen mit beeindruckenden Geschwindigkeiten von 28,8 kbps bis 33,6 kbps. 1997 kamen dann ultramoderne Modems mit 56 kbps auf den Markt. Und in jenem Jahr 1996 installierte ich – mea culpa – das erste Modem im Atelier von Iris Dressler und Hans D. Christ im Künstlerhaus Dortmund und impfte so dem gerade entstehenden HMKV Hartware MedienKunstVerein das Internet-Virus ein.

»Tatsächlich sollte sich diese neue Utopie von Freiheit und globalem Zugang zu Information und Wissen rasch verflüchtigen. Der emsig kultivierte, selbstbetrügerische Mythos von befreiender Technologie und dem Internet als einem demokratischeren Raum war nichts weiter als eine optimistische Vision eines Traums, der sich schon bald als unrealisierbar erwies.»

Tatsächlich sollte sich diese neue Utopie von Freiheit und globalem Zugang zu Information und Wissen rasch verflüchtigen. Der emsig kultivierte, selbstbetrügerische Mythos von befreiender Technologie und dem Internet als einem demokratischeren Raum war nichts weiter als eine optimistische Vision eines Traums, der sich schon bald als unrealisierbar erwies. Zwar ist der historische Abstand noch zu gering, um manche der damaligen Veränderungen objektiv zu beurteilen, doch zweifellos hat man sich von einigen damals postulierten Utopien definitiv verabschiedet. Es stimmt aber auch, dass seinerzeit etliche Veränderungen stattfanden, die uns dahin geführt haben, wo wir heute stehen. Einige dieser Veränderungen setzten Anfang der 1990er-Jahre ein, und aus diesen Veränderungen leitete sich die künstlerische Praxis ab, die in das Projekt Technologies To The People™ mündete. Sie brachten das Internet als öffentlichen Raum, den Digitalisierungsprozess, die Globalisierungsfolgen, das elektronische Panoptikum, freie Software, und einige Strukturwandelprozesse, die in gewisser Weise unsere Art zu denken, zu konsumieren, zu produzieren, Handel zu treiben und uns auszutauschen beeinflussten. Es war ein technischer und kognitiver Wandel, mit dem die Entstehung neuer Berufe einherging, der Erwerb neuer Kenntnisse durch Künstler*innen und Kreative, und die Notwendigkeit, neue Formen der Arbeitsorganisation in der künstlerischen und kulturellen Produktion zu implementieren. Und so wurde Technologies To The People™ ins Leben gerufen, „… sowohl für die Menschen der so genannten Dritten Welt, als auch für Obdachlose, Waisen, Arbeitslose, Flüchtige, Immigrant*innen, Alkohol- oder Drogensüchtige, Personen, die unter psychischen Störungen leiden, und alle möglichen anderen ‚Unerwünschten‘. Technologies To The People™ entstand für all jene, denen der Zugang zur neuen Informationsgesellschaft und den neuen Technologien verwehrt wird. Technologies To The People™ will mehr Menschen im Netz.“1 Lange Zeit fungierte Technologies To The People™ als eine Art von Bühne oder Maske, um etwas zweideutig darzustellen oder zu tarnen, aber auch als eine Form, Handlungsfreiräume einzufordern.

1998 erhielt ich eine Einladung von Iris Dressler und Hans D. Christ vom HMKV Hartware MedienKunstVerein, ein spezifisches Projekt im Dortmunder U zu realisieren, einem Bauwerk, das ich sehr gut kannte. Sechs Monate lang war ich fast täglich daran vorbei gelaufen und hatte es geradezu obsessiv studiert. Es ist ein stadtbildprägender Bau von Ernst Neufert und Emil Moog, eine authentische Ikone der Region, Symbol zahlloser Ereignisse. Zunächst als Dortmunder Union Brauerei, Deutschlands größte Brauerei, dann als Zentrum für Kunst und Kreativität, Symbol für die Regenerierung der Stadt und dafür, wie die Menschen des Ruhrgebiets ihre Industrieruinen nutzten, um sich nach der Abkehr vom Kohle- und Stahlkapitalismus mit Kultur und Kunst solidere Grundlagen zu schaffen. Vor allem aber als widerständiges Bauwerk, denn es blieb selbst nach dem verheerenden Bombardement von Dortmund am 12. März 1945 stehen, bei dem 1108 Flugzeuge ein einziges Ziel angriffen, mehr als bei jedem anderen Angriff im Zweiten Weltkrieg. 4800 Tonnen Bomben wurden über dem Zentrum und dem Süden der Stadt abgeworfen und 98 Prozent der Gebäude zerstört.

»Es erzählt von Wiederaufbau, Problembewältigung, vom Sich-Neu-Erfinden, vom Auferstehen aus der Asche wie der Phönix.«

Diese Fakten waren richtungsweisend für mein Vorgehen bei dem ambitionierten, die Zukunft vorwegnehmenden Projekt Reservate der Sehnsucht. Ich setzte das Projekt, das tief in die Erinnerung der Stadt und ihrer Bürger*innen eintaucht, ab 1996 aus kleinen Geschichten zusammen. Es erzählt von Wiederaufbau, Problembewältigung, vom Sich-Neu-Erfinden, vom Auferstehen aus der Asche wie der Phönix. Aus der Asche des Krieges, des Bergbaus und der Industrie, der Asche des Kapitalismus … The Manfred and Wilhelm Beutel Photo Collection (1998) sollte diese Erinnerungen auf den Prüfstand stellen, einen Kontext des Vergessenen herstellen unter den Besucher*innen, die dieses Gebäude betraten, welches Iris Dressler und Hans D. Christ mit den Arbeiten einer Handvoll Künstler*innen in eine fantastische Keimzelle der Hoffnung und des Optimismus verwandelt hatten. Viele Neugierige kamen zum ersten Mal hierher, durchschritten die klaffenden Wunden dieser Ruine und ließen sich von den gewaltigen Öffnungen durch eine einmalige kulturelle und künstlerische Erfahrung leiten. Mein Ziel war, einen Widerstandsraum zu schaffen, eine Grenze gegenüber starren Konventionen und einen Prüfstein für das Gedächtnis der Besucher*innen. Mit einer Sammlung von manipulierten Bildern schuf ich eine fiktive konventionelle Fotosammlung über die Geschichte des Gebäudes. Jede Fotografie bearbeitete ich so, dass der Bau aus total unmöglichen Perspektiven und Blickpunkten erschien. Anschließend verwirrte ich die Betrachter*innen noch weiter mit einer raffinierten Multimedia-Animation, die beschrieb, mit welchem Verfahren wir die exakte geographische Position ermittelt hatten, von der aus die Autor*innen der Fotos ihre Originalaufnahmen gemacht hatten. Mit all dem beabsichtigte ich, eine historische Visualisierung der Stadt überzeugend vor Augen zu führen. Einer Stadt, die nach dem Krieg komplett wiederaufgebaut worden war und die man deshalb in ihrer späteren physischen Erscheinungsform weder wiedererkennen noch durchstreifen kann.

Eine aufmerksame Lektüre des damaligen Texts offenbart die wesentlichen Züge dieser Täuschung:

„Die Möglichkeit, eine Auswahl aus The Manfred and Wilhelm Beutel Photo Collection im Gebäude der Union-Brauerei auszustellen, ist ein weiteres Beispiel für die wichtige Aufgabe, welche die Stiftung Technologies To The People™ bei der Präsentation herausragender Aspekte unserer Zeitgeschichte übernimmt. Unsere Stiftung Technologies To The People™ widmet sich dieser Aufgabe unter der Leitung außergewöhnlicher Expert*innen und Künstler*innen – deren Hilfe und Rat wir sehr schätzen – mit größtem Engagement. Ein wesentliches Merkmal von Technologies To The People™ ist ihr Engagement für wirtschaftliche, technologische, soziale und kulturelle Entwicklung, für das neue Perspektiven auf allen Gebieten und aus allen erdenklichen Blickwinkeln aufgezeigt werden müssen.

Noch bis vor kurzem war die Existenz der Manfred and Wilhelm Beutel Photo Collection nur wenigen bekannt. Der spanische Künstler Daniel García Andújar stieß bei seinen Recherchen zur Geschichte und Architektur der Stadt Dortmund auf diese interessante Sammlung. Auf Grundlage der Analyse der fotografischen Dokumente führt der Künstler eine bemerkenswerte Untersuchung durch. Technologies To The People™ hat dieses Projekt sofort enthusiastisch und engagiert unterstützt. Zum Ermitteln der genauen Positionen, aus denen Wilhelm und Manfred Beutel ihre Fotografien aufnahmen, benötigte Daniel García Andújar die hochentwickelten Techniken und Werkzeuge von Technologies To The People™, um eine historische Visualisierung der Stadt überzeugend vor Augen zu führen.

Daniel García Andújar nutzte unsere Geographic Information Systems-Technologie (GIS) zur Analyse des Fotomaterials der Manfred and Wilhelm Beutel Photo Collection, um so bestimmte Orte in Dortmund zu lokalisieren. GIS wird seit langem benutzt, um räumliche Daten für Umweltmodelle effizient zu verwalten und zu analysieren. Mit dieser Technologie lassen sich geographische Informationen zusammenführen, speichern, verarbeiten und generieren. Solche hochentwickelten Werkzeuge zur Informationsverarbeitung optimieren die Modellleistung und die Entscheidungsfindung. Es gibt zwei Kategorien von Informationen zu geographischen Gegebenheiten. Zur ersten gehören die räumlichen Informationen, welche die Lage und die Form der Merkmale beschreiben. Zur zweiten zählen die attributiven Informationen, welche die Merkmale näher beschreiben. Die Daten lassen sich in beliebigen Vektoren speichern. Die Vektordaten stellen geographische Merkmale wie Punkte, Linien und Polygone dar, die als Sätze von x-, y- und z-Koordinaten gespeichert sind. Die Bilddaten erfassen Sensoren an Bord von erdumkreisenden Satelliten wie LandSat und SPOT. Die topographischen Daten werden für die dreidimensionale Perspektivanalyse verwendet.

Abschließend möchten wir unsere Bewunderung für das Werk von Wilhelm und Manfred Beutel zum Ausdruck bringen und hoffen, dass es auch jenseits des engen Kreises von Fotografieliebhaber*innen und als Erweiterung der Fotoreportage angemessen Anerkennung findet.“2

Einige Gedankengänge, Arbeitstechniken und Vokabulare, die ich im Zusammenhang mit dem Projekt im Dortmunder U benutzt habe, dienten mir dazu, Vorgehensweisen und Arbeitsmodelle zu entwickeln und auszuprobieren, die auch in meiner heutigen künstlerischen Praxis noch relevant sind.

Infrage zu stellen, was man zu wissen oder kennen glaubt, ist ein wirksames Instrument, mit dem Künstler*innen Mechanismen aktivieren können, die uns helfen, unsere Realität zu interpretieren und zu hinterfragen. Oder zwischen Ruinen von einer möglichen Landschaft zu träumen und aus der Vergangenheit heraus Bilder und Erinnerungen zu projizieren, die Teil unseres kollektiven Gedächtnisses sind, und so der Gegenwart zu vermitteln, was wir für die Zukunft bewahren.

Die spanische Originalfassung des Essays können Sie hier als PDF herunterladen.

Daniel García Andújar ist bildender Künstler, Theoretiker und Aktivist. Durch Interventionen im öffentlichen Raum und eine kritische Nutzung der digitalen Medien und der damit verbundenen Kommunikationsstrategien von Unternehmen oszilliert seine theoretische und künstlerische Arbeit zwischen realen (der Stadt) und virtuellen (dem Netz) Territorien. Er unterrichtet und leitet Workshops und Seminare für Künstler*innen und soziale Kollektive in zahlreichen Ländern. Seine Werke wurden weltweit in Ausstellungen gezeigt, darunter Manifesta 4, 53. Biennale von Venedig und documenta 14. Das spanische Nationalmuseum Reina Sofía in Madrid zeigte 2015 eine umfassende Einzelausstellung, die von Manuel Borja-Villel kuratiert wurde. 
Mehr Infos zu dem Künstler auf danielandujar.org


Aus dem Spanischen von Sebastian Viebahn

1 Technologies To The People™-Flyer zur Ausstellung un-frieden. sabotage von wirklichkeiten im Kunsthaus Hamburg, Kunstverein Hamburg, 1996

2 Katalog zur Ausstellung Reservate der Sehnsucht im Dortmunder U (Ehemalige Unionsbrauerei) Band 1, Hrsg. Kulturbüro Stadt Dortmund in Zusammenarbeit mit hARTware projekte e.V. und Kultur Ruhr GmbH, 1998, S. 36 (Zitat sprachlich überarbeitet, 2021)