KASSIA & the Convent(ion) A Performative Archive
KAINKOLLEKTIV | SPUTNIC | MIREVI (HOCHSCHULE DÜSSELDORF) U. A.
Laufzeit: Juli 2021 bis Dezember 2022
Die Komponistin, Dichterin und byzantinische Äbtissin Kassia gilt als die erste europäische Komponistin, deren Werke bis heute erhalten sind und eine wichtige Rolle in der europäischen (Musik-)Geschichte spielen. Kassia wurde im Jahr 810 in Konstantinopel geboren. Kassia ist nicht nur als Musikerin eine rätselhafte Persönlichkeit. Sie ist auch eine Schriftstellerin von erstaunlicher Radikalität, die nicht nur sakrale Poesie, sondern auch weltliche Texte verfasst, von denen mehr als 250 in Form von Epigrammen erhalten sind. Nicht zuletzt tritt sie als politische Figur auf, die dem Kaiser Theophilos bei seiner Suche nach einer Braut rhetorisch entgegentritt.
Kassia ist eine Art frühes feministisches und kosmopolitisches Rollenmodell. Ihr Werk wurde von kainkollektiv und verschiedenen Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Institutionen aus Deutschland, Polen und der Türkei als Ausgangspunkt für ein mehrdimensionales und vielschichtiges Projekt genommen, das aus der Opernaufführung KASSIA und der (digitalen) KASSIA–Konferenz besteht. Schließlich entsteht nun die KASSIA-Online-Ausstellung/ das KASSIA-Archiv, das diese Projektteile in gebündelter Form sichtbar machen und interaktiv verknüpfen wird. Die KASSIA-Online-Ausstellung/ das KASSIA-Archiv will den Kassia-Kosmos zugänglich machen, wobei alle in den vorherigen Projektteilen erarbeiteten Medien – Musik, Texte, Performance, Vorträge, Bilder, Porträts etc. zu Bestandteilen dieses digitalen Raumes werden.
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In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung. Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Medienkunstfonds und von der Stadt Bochum.
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Im Podcast spricht Olga Felker mit Mirjam Schmuck über das Projekt Kassia
Das international arbeitende Künstler-Team kainkollektiv arbeitet seit 2009 in unterschiedlichen Kollaborationen an theatralen Partituren zwischen Theater, Installation und Performance. Diese Kollaborationen, von Berlin und NRW aus bis nach Polen, Kroatien oder Kamerun, sind einem Theater der Zeit-Genossenschaft verschrieben. Die Arbeit in internationalen (Ko-)Produktionen – den musiktheatralen, doku-fiktionalen GLOBE OPERAS, einem von kainkollektiv erfundenen, auf ausgiebigen Recherchen basierenden Performance-Format – ist zentraler Bestandteil der Arbeitsweise.
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Das Kollektiv sputnic entwickelt mit eigens entworfenen Medien- und Bühnenräumen neue szenografische Inszenierungen und Installationen. Dabei experimentieren sie Crossover-Projekte, die analoge, digitale und mediale Mittel miteinander verknüpfen, um Narrationen und Bildwelten auf der Bühne zu erschaffen. Mit der Inszenierung „Die Möglichkeit einer Insel“ kreierte das Kollektiv 2015 ein neues Genre im Theater- und Filmbereich: Live Animation Cinema. Die Produktion „IOTA.KI“ wurde als beste Produktion 2019 bei dem HART AM WIND Festival in Kiel ausgezeichnet und ins offizielle Programm der Ruhrfestspiele 2020 aufgenommen.
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MIREVI (Mixed Reality and Visualization) an der Hochschule Düsseldorf im Fachbereich Medien ist ein Team aus Expert*innen in digitalen Medien, Informatiker*innen, Designer*innen und Künstler*innen – alle mit dem gemeinsamen Interesse, die bestmögliche Nutzererfahrung für verschiedenste Kontexte zu entwickeln und umzusetzen. Wir arbeiten hart daran, innovative Interfaces zwischen Mensch und Technik zu kreieren, die neuartig, nützlich und nachhaltig sind.
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Die Publikation VORSTELLUNG DER GEFÖRDERTEN PROJEKTE 2021-2023
zu den Medienkunstfonds & Medienkunstfellows kann hier heruntergeladen werden.
Illustrationen: © Malte Jehmlich & Verena Herbst